Umweltverschmutzung ist eines der kritischsten Themen des 21. Jahrhunderts. Viele Menschen, wie auch du, fragen sich, ob Wäsche waschen umweltfreundlich ist.
Das konventionelle Wäschewaschen der heutigen Zeit ist nicht umweltfreundlich. Es verbraucht nicht nur große Mengen Strom und Wasser, sondern in Waschmitteln sind auch verschiedene giftige Chemikalien enthalten. Diese können nicht alle aus dem Wasser gefiltert werden und belasten somit die Umwelt.
In diesem Beitrag erklären wir dir nicht nur das „Warum“, sondern geben dir auch Tipps mit an die Hand, wie du deine Wäsche nachhaltiger waschen kannst.
Ist Wäsche waschen umweltfreundlich?

Die Deutschen verbrauchen jedes Jahr ca. 630.000 Tonnen Waschmittel und 220.000 Tonnen Weichspüler für ihre Wäsche. Die Antwort auf die Frage, wie umweltfreundlich der Waschgang ist, liegt dabei oft in den Inhaltsstoffen.
Diese enthalten nämlich eine Vielzahl an potenziell gefährlichen Chemikalien. Die verschiedenen Funktionen, die diese erfüllen, gehen, oft über das einfache Säubern der Kleidung hinaus und sind nicht unbedingt notwendig.
Um der Wäsche einen angenehmen Duft zu verleihen, werden Duftstoffe benutzt, welche in der Natur nur sehr schwer abbaubar sind.
Auch die im Waschmittel verwendeten Tenside und Enzyme sind sehr umweltschädlich. Die Tenside sollen Schmutz lösen und die Enzyme Moleküle der Flecken spalten, um sie leichter zu lösen. Dabei gibt es sehr viel einfachere, geldsparende und umweltschonendere Stoffe, die man zum Reinigen nutzen kann.
Das Waschen von Textilien ist eine der Hauptursachen für die immer stärker werdende Umweltverschmutzung durch Mikroplastik. Das Mikroplastik befindet sich dabei auf der Kleidung selbst und wird durch die Waschgänge herausgewaschen. Da Kläranlagen das Mikroplastik nicht auffangen können, bleibt dieses im Kreislauf und landet schlussendlich wieder in der Natur.
Jedes einzelne Waschmittel kann also Stoffe enthalten, die biologisch nur schwer oder überhaupt nicht abbaubar sind und wieder in unseren Gewässern landen. Sie sind damit extrem giftig für die Organismen im Wasser und können bereits in kleinsten Mengen die natürliche Flora und Fauna schädigen.
Abgesehen vom Mikroplastikproblem ist das Waschen synthetischer Materialien auch in viel größerem Umfang umweltschädlich. Die Stromerzeugung und der Wasserverbrauch der energiehungrigen Maschinen tragen ebenfalls zur Beeinträchtigung unseres Planeten bei.
Wie schädlich sind Waschmittel für die Umwelt?

Viele Stoffe aus konventionellen Waschmitteln können schädliche Auswirkungen auf Lebewesen im Wasser haben.
Die Europäische Union schreibt seit 2005 vor, dass die schon erwähnten Tenside biologisch abbaubar sein müssen.
Durch unzureichende gesetzliche Vorschriften bedeutet die Verwendung von Waschmitteln trotzdem immer noch eine Belastung für die Natur. Um dies hoffentlich eines Tages zu ändern, wird weiter geforscht, um genauere Bestimmungen festzulegen und für eine saubere Umwelt zu sorgen.
Warum ist Weichspüler schlecht für die Umwelt?

Weichspüler stehen vor allem für weiche und nicht kratzige Wäsche. Dabei schaden sie mit diesem vermeintlich tollem Attribut der Umwelt. Werbung hat dem Menschen über Jahre hinweg klargemacht, dass Weichspüler zu jedem Waschgang dazugehört.
In Wahrheit sind konventionelle Weichspüler aber einfach nur eine große Umweltbelastung und tragen dazu bei, dass schädliche Stoffe ins Abwasser gelangen.
Konventionelle Weichspüler aus der Drogerie sind also alles andere, als gut für die Umwelt.
Die meisten Weichspülmittel bestehen aus komplexen, synthetischen Substanzen. Darin sind kationische Tenside und Duftstoffe enthalten, die bei jeder Verwendung ins Abwasser gelangen.
Übrigens: Weichspüler enthalten neben den Chemikalien auch tierische Produkte, die nach dem Schlachten der Tiere übrigbleiben. Dabei handelt es sich um Fett und Talg.
Ein weiterer Grund für die Umweltbelastung durch konventionelle Weichspüler ist die Tatsache, dass Zusätze wie Farbstoffe kaum gefiltert werden können und sich nur schwer abbauen lassen.
Nun kannst du dir die Frage stellen: Brauchst du Discounter Weichspüler wirklich?
Kleidung wird auch ohne Weichspüler sauber und alternativ gibt es auch Weichspüler, die öko-zertifiziert und biologisch sehr gut abbaubar sind.
Alternativen zum Waschmittel
Waschnüsse

Waschnüsse sind eine biologisch und ökologisch sinnvolle Alternative zum herkömmlichen Waschmittel. Sie stammen aus der Natur und enthalten keine aufwändig hergestellten chemischen Stoffen. Sie werden vor dem Waschen geknackt und in einen kleinen Beutel gegeben. Dadurch vermeidest du Ressourcenverschwendung und kannst auf einfache Weise auf schädliche Inhaltsstoffe verzichten. Das ist sowohl für die Umwelt als auch für die Biodiversität sinnvoll.
Eine Waschnuss ist beim Lösen von Fett und leichten Flecken genauso effektiv wie herkömmliches Waschmittel, ohne dabei Fasern oder Farbintensität der Kleidung anzugreifen. Du kannst sie bei jeder Wassertemperatur nutzen und sind biologisch schnell abbaubar.
Übrigens: Waschnüsse sind eine gute Alternative um bei Ausschlag und Neurodermitis die Haut zu schonen.
Waschball

Als weitere Alternative bietet sich ein Waschball an. Dieser hat in seinem Inneren kleine Magnete und Kügelchen aus Keramik. Das sorgt dafür, dass der pH-Wert des Wassers basisch wird.
Der pH-Wert in einer Waschmaschine liegt ungefähr bei 7, während der pH-Wert in einer Waschmaschine mit Waschball bei ungefähr 8,5 liegt. Dieser Wert entspricht dem eines handelsüblichen Waschmittels. (Was bewirkt das?)
Efeu

Waschen mit Efeu ist eine kreative Alternative zu herkömmlichen Waschmitteln. Efeu enthält natürliche Saponine. Das sind Bitterstoffe, welche in Flüssigkeit aufschäumen. Saponine können die Oberflächenschicht des Wassers aufbrechen, wodurch Fette und Öle aus der Kleidung aufgeschäumt werden.
Waschmittel selber machen
Waschmittel muss drei Eigenschaften erfüllen: Es soll reinigen, Flecken entfernen und einen frischen Geruch erzeugen.
Selbst gemachtes Waschmittel kann diese Kriterien ebenfalls erfüllen, ohne die Natur zu belasten. Mit beispielsweise Kastanien und Efeu lässt sich ein gutes Waschmittel herstellen.
Außerdem schont selbstgemachtes Waschmittel nicht nur deinen Geldbeutel, sondern verursacht weniger Verpackungs- und Plastikmüll als herkömmliche Waschmittel.
Weitere Alternativen zu Waschmittel
- Kernseife
- Backpulver
- Gallseife
- Lavaerde
- Flüssigseife
Alternativen zum Weichspüler
Wasch-Soda

Wasch-Soda hat nicht nur die gleichen Effekte wie Weichspüler, sondern in Verbindung mit Waschmittel sogar eine reinigende Wirkung. Soda enthärtet Wasser. Das Waschen mit enthärtetem Wasser verringert den Bedarf von Waschmittel deutlich.
Du solltest darauf achten empfindlichen Stoffen nicht mit Wasch-Soda zu waschen. Die Lauge, die sich beim Zusammenmischen von Soda und Wasser bildet, kann empfindliche Fasern wie Wolle oder Seide schädigen.
Essig

Mit Essig und Essigessenz wird deine Wäsche ebenfalls weich. Zusätzlich dazu schützt es deine Maschine vor Kalkablagerungen. Dabei solltest du darauf achten, dass du deinen Essig mit Wasser im Verhältnis 1:4 verdünnst. Dieses Gemisch kannst du dann zum anstehenden Waschgang in dein Maschinenfach tun. Beachte dabei, dass sich Essig eher für dunklere Stoffe eignet. Der starke Essiggeruch wird beim Waschen neutralisiert.
Natron

Mit Natron kannst du schlechte Gerüche aus der Wäsche entfernen. Es ist zudem viel schonender als chemische Weichspüler, schont Farben und kann für neuen Glanz sorgen.
Natron bewirkt genauso wie Weichspüler, dass die Wäsche weich wird. Somit eignet es sich zum Auffrischen von Farben und entfernen von Flecken. Ein weiterer positiver Nebeneffekt den Natron mit sich bringt, ist die Entkalkung der Maschine.
Wasch-Soda und Natron haben keine bekannten negativen Auswirkungen auf die Natur.
Zitronensäure

Zitronensäure hat ähnliche Effekte wie die schon erwähnten Alternativen und macht deine Wäsche ebenfalls weich. Es hat eine aufhellende Wirkung, weshalb du Zitronensäure eher bei weißer oder heller Wäsche nutzen solltest.
Wie viel Energie verbraucht Wäsche waschen?

Eine durchschnittliche Waschmaschine verbraucht jede Menge Strom. Etwa 1-2 kWh pro Ladung. Das bedeutet, dass je nach Waschtemperatur, Typ und Größe deiner Waschmaschine die Stromkosten pro Ladung schätzungsweise zwischen 35 Cent und einem 1,40 Euro liegen.
Die Reinigung einer Wäscheladung verbraucht auch eine große Menge an Wasser. Die verunreinigte Wassermenge kann zwischen 40 und 60 Litern liegen. Das bedeutet, dass du bei zwei Wäscheladungen pro Woche über 3000 Liter heißes Wasser im Jahr verbrauchst – und das ohne zusätzliches Spülen, Waschen oder Trocknen.
Neben dem Strom- und Wasserverbrauch fällt bei der Herstellung von Waschmaschinen eine erhebliche Menge an Emissionen an. Der Transport und die Produktion von Waschmaschinen verursachen einen erheblichen Kohlenstoff-Fußabdruck.
Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, die Umweltauswirkungen des Waschens zu verringern. Zunächst kannst du dir eine energieeffiziente Waschmaschine kaufen. Achte beim Kauf eines neuen Geräts einfach auf die Energieverbrauchskennzeichnung. Maschinen mit einer guten Energieeffizienzklasse sind so konzipiert, dass sie weniger Strom und Wasser verbrauchen als herkömmliche Modelle, was zu weniger Emissionen und niedrigeren Gesamtkosten führt.
12 Tipps, um umweltschonend Wäsche zu waschen
- Verwende nachhaltige Waschmittel
- Stelle dein eigenes Waschmittel her
- Vermeide Mikroplastik
- Verzichte auf konventionelle Weichspüler
- Achte auf die Umweltfreundlichkeit deiner Waschmittel-Marken
- Dosiere dein Pulver in Bezug auf die Verschmutzung der Stoffe
- Wasche nur, wenn die Maschine wirklich voll ist
- Senke die Temperatur von 60 Grad auf 30-40 Grad
- Nutze keinen Wäschetrockner
- Vermeide Klammern aus Plastik
- Dosiere die Wasserhärte
- Achte auf Verpackungsmaterial
Fazit
Nachhaltig Waschen ist möglich. Wäsche auf eine umweltfreundlichere Weise zu waschen kann ganz einfach sein. Durch die Verwendung der richtigen Alternativen und die Vermeidung eines übermäßigen Einsatzes von Waschmitteln kannst du dafür sorgen, dass deine Wäsche die Umwelt so wenig wie möglich belastet.
Wenn du der Umwelt was Gutes tun möchtest, versuche die Anzahl deiner Waschgänge zu reduzieren und achte auf die Inhaltsstoffe in den Waschmitteln, die du benutzt.
Teile und gerne deine Tipps in den Kommentaren mit!
Hallo, toller Artikel! Bitte mehr Artikel dieser Art. Viele Grüße